Es gibt gewaltige Updates. Tom geht es zunehmend besser, aber irgendwann war der Punkt erreicht, wo ich früher oder später eine Bank hätte ausrauben müssen.Außerdem war mir eh klar, wenn wer ausziehen müsste, dass Tom der Erste sein würde, der geht. Die Gründe liegen auf der Hand: Dadurch, dass er das Polioma-Virus hat ist er flugunfähig und entsprechend darauf angewiesen, dass er adeqquat betreut wird. Ich als Blindfisch, der ein großes Herz hat, würde das gerne, liebend gerne tun, aber leider sind irgendwo auch Grenzen. Wellensittiche habe ich nie und werde ich auch nie alleine halten, aber wenn die Anderen wie die Bekloppten durch die Bude düsen, ist es natürlich klar, dass Tom auch gerne mitmachen würde, es auch gerne tut aber sehr, sehr schnell an seine Grenzen kommt. Wenn ich die Käfigtüren offen ließ, eben weil die Anderen fliegen wollen, dann hatte ich das Gefühl, ich darf Osternest suchen, nur mit dem faden Beigeschmack, dass es sich nicht um ein Körbchen handelt, wo lecker Schokolade und kleine Dinge drin sind, sondern ich einen total verängstigten Wellensittich suche, der, wenn man an ihn ran kommt, sofort versucht das Weite zu suchen und man im Grunde wieder von Vorne anfängt. Das bedeutet nicht nur Stress für mich, sondern auch für den kleinen Piepmatz und das möchte ich ihm ersparen.
Nach tränenreichen Gesprächen und dass ich eigentlich nur das Beste für meine gefiederten Freunde möchte, fiel am Freitag die Entscheidung. Wie gesagt, mir fällt es immer noch nicht leicht, aber oft hilft es, sein eigenen Ego zurückzustecken und die bestmöglichsten Entscheidungen für das Tierwohl zu treffen. Der besteht für mich im Anspruch darin, ein möglichst qualitativ hochwertiges Leben für die Tiere, die mir in die Verantwortung gelegt werden, zu treffen. Wenn sich herausstellt, dass ich diese Erwartungen für einen Vogel nicht erfüllen kann, es aber trotzdem möchte, mir aber Mittel und Wege fehlen, eben weil es aus Platzmangel und Geld, sowie das fehlende Sehvermögen nicht möglich ist, bleibt mir nichts anderes übrig. Mir kommen jetzt noch die Tränen, weil ich nicht aufgeben kann, will und es auch nie wollte. Und wenn ich unter Tränen beim Tierarzt auftauche, klage, dass ich mich als Unmensch fühle, wie jemand, der aufgibt, das Gefühl hat leichtfertig zu denken/zu sagen, dass ich es einfach so weggebe, dann bin ich wirklich verzweifelt. Wie gerne hätte ich dem kleinen Grünen ein Leben ermöglicht mit all seinen schönen Fassetten, mit Artgenossen, die so oder so ähnlich sind wie er und dass er wieder aufblüht, wieder frech den Anderen den Salat klaut und einfach mal sagt, was Sache ist. Besonders laut war Tom nie, aber ich möchte und wünsche ihm auc h, dass er mal aus voller Kehle zwitschert, die neuen Besitzer so richtig auf Trab hält und einfach mal so richtig viel Quatsch macht und die neuen Besitzer nicht nur Sorgen bringt, sondern auch mal zum Schmunzeln, zum Lachen und er einfach mal wieder die pure Freude versprüht, denn Potential hat er dazu.
Jetzt brauche ich auch mal wieder ein paar Glücksmomente und seien sie noch so klein, um für Bella, Zorro, Skinny und Julia da zu sein. Die haben es erst recht verdient, glücklich zu sein und für mich ist es das Wichtigste, was zählt.
Abschied von Tom
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Kommentare
2 Antworten zu „Abschied von Tom“
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ich kenne sowas auch, zwar nicht mit vögeln, aber mit katzen… stand vor der gleichen entscheidung wie du, nd hatte es mir weiß gott nicht einfach gemacht. Ich hab katja und Gingi so geliebt.
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Ich wüntsche dir und deinen Vögeln alles gute für die Zukunft.
Abschiede können hart sein, aber es ist gut, das es ihm dort warscheinlich gut gehen wird.
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